In der heutigen Zeit ist Social Media Marketing nicht mehr nur ein Trend. Das Internet wurde in den letzten Jahren sehr durch die soziale Vernetzung nicht zuletzt durch Facebook, Twitter und Google+ verändert.
Nach und nach erkannten auch Unternehmen die Möglichkeiten, die diese Social Network Plattformen für die eigenen Angebote offenbaren. Dies zunächst aber nicht, weil man mit Menschen kommunizieren kann, sondern vielmehr weil eine hohe Zielgruppe erreicht wird, die sich mit Links versorgen lassen. Ist das Social Media Marketing?
In der Vergangenheit wurden für die Linkverteilung Artikelverzeichnisse, Presseportale und Social Bookmark Dienste wie delicio.us oder hierzulande Mister Wong genutzt. Warum also nicht auch Links über Facebook verteilen?
Mittlerweile haben auch viele Unternehmen erkannt, dass dies mit Social Media Marketing nichts zu tun hat, zumal man nicht den erwarteten Erfolg für sich verbuchen konnte. In sozialen Netzwerken wird Kommunikation großgeschrieben und verläuft nicht von A nach B sondern vernetzt in alle Richtungen.
Warum nun dieser Artikel, wenn die Funktionsweise von Social Media bekannt ist?
Man muss sich nur mal umschauen und sich die Beiträge unzähliger Firmen anschauen, die scheinbar nur zeigen wollen, dass Sie mit der Zeit gehen. Liest man deren geposteten Einträge, gleichen diese einem Artikel, der in einem Artikelverzeichnis heutzutage wohl genauso wenig Erfolg hat wie in einem sozialem Netzwerk. Für Fans, Follower und die Aufnahme in die Kreise vielleicht potentieller Kunden muss man schon mehr tun als nur zu schreiben “Brandneues Angebot – unschlagbarer Preis. Link hier: bitte klicken!”.
Schauen wir uns zunächst die Entwicklung von Social Media an
Angefangen hat wohl alles mit den Weblogs, über die man die eigenen Kompetenzen herausstellen kann und über Diskussionen das Feedback erhält. Anders als in einem Forum ist man mit einem eigenen Blog nicht einer von vielen sondern kann sich auf seiner eigenen “Plattform” in seinem Themengebiet als Experte positionieren. Viele große Firmen aber auch mittelständige und kleine Unternehmen haben die Vorteile eines Blogs erkannt und nutzen diesen Kanal für die Kommunikation im Web.
Mit Twitter kam 2006 ein Dienst hinzu, mit dem man mit lediglich 140 Zeichen Nachrichten in die Welt hinaustragen kann. Anfangs von vielen belächelt, erkannte man dann doch das Potential, was sich hinter dem Microblogging-Dienst verbirgt. Der rasante Draht zur Außenwelt, die Möglichkeit darüber Kontakte zu Spezialisten zu knüpfen und schließlich auch potentielle Kunden zu erreichen.
Das bis dahin unter dem Namen openBC (open Business Club) betriebene Netzwerk Xing hatte sich seit der Gründung 2003 in Hamburg als eine Online-Plattform besonders für berufliche Zwecke im deutschsprachigen Raum etabliert und sollte neben mittlerweile einigen anderen globalen Märkten unter dem neuen Namen auch den asiatischen Kontinent insbesonders China erreichen. Vom heutigen Social Media war es aber noch ein ganzes Stückchen entfernt.
Erst das 2004 gegründete Unternehmen Facebook, dessen soziales Netzwerk erst 2008 auch den deutschsprachigen Raum erreichte, stellte die letzten Weichen in die Richtung, was wir heute Social Media nennen.
Auch Google+ trägt seit Sommer 2011 dazu bei, das Benutzerverhalten im Internet zu verändern und neue Richtungen vorzugeben.
Was ist also zu tun, wenn man erfolgreich im Social Web sein will?
Ziele und Zielgruppen definieren
Zunächst sollte man sich die Frage stellen, was man mit seinen Aktivitäten im Social Web erreichen will. Wie bei allen unternehmerischen Tätigkeiten sind die Wege zur Erreichung von Zielen erst definierbar, wenn die Ziele bekannt sind. Zu den häufigsten zählen mehr Besucher auf den eigenen Webseiten, die die eigenen Produkte kaufen oder Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Aber auch die Imagepflege und das Markenbranding gehören dazu. Schließlich will man sich von der besten Seite zeigen und bei Käufern und Interessenten in Erinnerung bleiben.
Über soziale Netzwerke kann auch Support für Bestandskunden öffentlich angeboten werden. Gerade hierbei zeigt man, dass Kunden bei Ihnen auch nach dem Kauf oder der Inanspruchnahme Ihrer Leistungen nicht allein gelassen werden.
Wichtig ist auch, dass man im Vorfeld weiß, wie die eigene Zielgruppe aussieht, die man über das Netzwerk ansprechen will. Nur so weiß man, welche Informationen interessant für diese Personen sind. Und viel wichtiger, auf welchen Plattformen sich die Zielgruppe überhaupt bewegt. Hier sollte man sich auch über die verschiedenen soziale Netzwerke informieren, um zu wissen, wie die Kommunikation dort abläuft.
Profil erstellen bzw. optimieren
Präsentieren Sie sich seriös und transportieren dabei einen persönlichen und menschlichen Charakter! Ihr Profil muss aussagekräftig sein und durch die Informationen und Optik überzeugen. Dies ist Ihre Visitenkarte im Social Web. Sie muss in kürzester Zeit Interesse wecken. Also keine Aufsätze sondern kurz und knapp.
- Wer sind Sie? Ihr voller Name ohne Abkürzungen.
- Wo arbeiten Sie? Firmen- oder Organisationsbezeichnung, nicht einfach nur “Selbstständig”!
- Welche Funktionen haben Sie im Unternehmen?
- Welche Erfahrungen haben Sie und seit wann?
- Wo sind Sie Experte?
- Ein Profilbild, auf dem Sie auch erkennbar sind, ist Pflicht!
Bei Facebook und Google+ hat man die Möglichkeit, ein individuelles Bild in den Kopfbereich der Profilseite zu laden. Bei Twitter kann man ein eigenes Hintergrundbild hochladen. Diese Chancen sollte man nutzen, um seinem Profil eine individuelle Note zu verpassen und dadurch den Wiedererkennungswert zu steigern. Hier lassen sich auch weitere Informationen unterbringen, die Aufmerksamkeit erzeugen und Interesse wecken.
Ob mir das bei meinem Google+ Profil gelungen ist?
Eigene Beiträge schreiben
Wenn jemand auf Ihre Profilseite schaut, möchte er auch wissen, über was Sie schreiben. An Ihren Beiträgen sollte erkennbar sein, um welche Themen es sich handelt, damit der Besucher schnell entscheiden kann, ob Sie für ihn interessant sind. Nur wer attraktive Beiträge schreibt und damit gute Inhalte präsentieren kann, hat die Chance gefolgt oder eingekreist zu werden. Haben Sie nichts geschrieben, wird man Ihnen nicht folgen.
Haben Sie bereits eine Gefolgschaft aufgebaut, sollten sich daraus natürlich auch Diskussionen entwickeln. Wie im richtigem Leben verhält es sich in sozialen Netzwerken. Sie sollten sich also fragen: Ist der Beitrag diskussionswürdig bzw. wie wecke ich damit so viel Interesse, dass sich daraus Diskussionen entwickeln können und zum Verteilen anregen?
Wie bekomme ich denn nun mehr Follower?
In jedem Social Network steht man vor der gleichen Herausforderung: Wie schaffe ich es, dass man auf mich aufmerksam wird?
Die Antwort ist ganz einfach: Aktive Teilnahme!
- Suchen Sie sich zunächst Personen und Seiten, die zu Ihren Themen- und Interessengebieten passen und folgen Sie diesen. Mit etwas Glück folgt man Ihnen zurück.
- Teilen Sie interessante Beiträge von Personen und empfehlen Sie diese weiter. Nutzen Sie die Funktionen “Gefällt mir”, “Retweet” oder geben Sie ein “+1″.
- Erwähnen Sie andere Mitglieder in Ihren Beiträgen. Das erzeugt ebenfalls Aufmerksamkeit und führt häufig zu einem neuen Follower.
Wie bereits einleitend in diesem Artikel erwähnt: Social Media funktioniert nicht wie ein Artikelverzeichnis.
Um mehr Leser auf sich aufmerksam zu machen, muss man sich aktiv an Diskussionen beteiligen. Die eigene Meinung ist gefragt. Hierbei sollte man sachlich bleiben und seine Antworten auch begründen können. Handelt es sich um ein Thema, in dem man sich richtig gut auskennt, sollte man auch zeigen, dass man Experte darin ist.
Mit einer gesunden Portion Humor macht man seine Beiträge unterhaltsam. Aber übertreiben Sie nicht! Denn zuviel Witz macht den eigentlichen Beitrag und die Diskussion darüber kaputt.
Geduld und Ausdauer
Einer der wichtigsten Punkte ist die Ausdauer, die wohl die wenigsten haben. Aber genau das ist es, was ein Social Media Profil ausmacht. Denn es wächst kontinuierlich und erfordert viel Geduld. Social Media Marketing muss als langfristiges Investment gesehen werden. Es gibt Zeiten, in denen wenige neue Follower hinzukommen und auch Feedback ausbleibt. Bleiben Sie aktiv! Schreiben Sie Ihre Beiträge. Schauen Sie ggf. Ihre letzten Aktivitäten an. Vielleicht finden Sie auch einen Stilbruch oder es gab in dieser Zeit interessantere Beiträge von anderen. Es kann viele Gründe haben, die Sie jedoch nicht davon abhalten sollten, Ihre Aktivitäten auf der Plattform fortzusetzen.
Social Media Monitoring
Nutzen Sie Social Media Monitoring Tools, um zu sehen was über Sie und Ihr Angebot im Social Web geschrieben wird. Nur wer weiß, was über einen kommuniziert wird, kann darauf reagieren. Hierzu befasst sich unser letzter Artikel, in dem wir u.a. über Software für Social Media Monitoring berichten.
Zum Abschluss hier noch einmal zusammenfassend die wichtigsten Punkte für erfolgreiches Social Media Marketing:
- Ziele definieren – Was soll erreicht werden?
- Profil optimieren
- Profilbild, auf dem man erkennbar ist, hochladen
- Profilseite ansprechend gestalten
- Eigene Beiträge schreiben
- Zum Diskutieren und Weiterverbreiten der eigenen Beiträge anregen
- Beiträge von anderen Personen teilen
- Beiträge anderer bewerten
- Aktiv an Diskussionen teilnehmen
- Geduldig und ausdauernd sein
- Social Media Monitoring nutzen
Weiterhin lohnt auch ein Blick in die Checkliste für die perfekte Online-Reputation, die Christian Mueller in 50 Punkten zusammengestellt hat.
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Welche Informationen könnten noch hilfreich sein?
20.09.2012 um 19:13
Hey, das ist ein tolles Einstiegskapitel.
Ich habe bisher noch fast gar keine Werbung im Social Media Bereich gemacht, da ich nicht so wirklich weiß, wo ich anfangen soll und es überhaupt was bringt.
Ich glaube, nach diesem Artikel werde ich mal mein Facebookprofil aufpushen, mal anfangen ein bisschen zu kommentieren und mich wie du es sagst: AKTIV BETEILIGEN !
24.11.2012 um 23:56
Danke für deinen ausführlichen Artikel. Leider beachten viele Unternehmen Twitter überhaupt nicht in Deutschland. In Den Usa hingegen hat jedes Unternehmen Twitter…
03.01.2013 um 23:42
Es ist immer wieder wichtig von anderen Leute Artikel zu lesen um dadurch auf neue Ideen zu kommen. Toller Artikel und hilfreich. Weiter so. Bin immer wieder dankbar über solche Artikel.